Am 5. November 2024 kamen in der Steverhalle in Senden über 100 Interessierte zur Digitalisierungskonferenz des Kreises Coesfeld zusammen, um die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation im Kreis Coesfeld unter dem Motto „Wo Ideen sich vernetzen!“ zu diskutieren. Die Veranstaltung startete mit einer Eröffnung und Einführung durch den Moderator Holger Beller im Gespräch mit Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat des Kreises Coesfeld, sowie Sebastian Täger, Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Senden. Sie betonten die Bedeutung der Digitalisierung für die Region und gingen auf die Wünsche und angestrebten Ziele zur Digitalisierung des Kreises und der kreisangehörigen Städte und Gemeinden ein.
Im Anschluss hielt Prof. Dr. Kristina Lemmer von der Hochschule Bremen eine spannende Keynote unter dem Titel „Raus aus der Ohnmacht! – Wie bleiben wir handlungsfähig?“. Sie beleuchtete die psychologischen und sozialen Aspekte der digitalen Transformation und zeigte auf, wie Personen angesichts der schnellen technologischen Entwicklungen den Wandel annehmen können und dabei handlungsfähig bleiben. Sie hob hervor, dass die digitale Transformation letztlich immer auf individueller Ebene umgesetzt werden müsse und dass eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Mindset der Mitarbeitenden in den Institutionen und Verwaltungen notwendig sei. Prof. Lemmer stellte dabei erste Ergebnisse einer bald erscheinenden Publikation zum digitalen Mindset vor.
Daraufhin wurden in einem gemeinsamen Gespräch mit Helena Mense Oliveira, Smart-Region-Koordinatorin beim Kreis Coesfeld, und Niklas Esser, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Tourismus und Kultur bei der Gemeinde Senden und Sprecher der Digitalagentur, die Arbeit und Zielsetzungen der Digitalagentur des Kreises Coesfeld vorgestellt. Die Digitalagentur hat es sich vor einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Akteure der Digitalwirtschaft, der kommunalen Verwaltungen und die Bürgerschaft zu vernetzen und als zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen der Digitalisierung aufzutreten. Dass dies im Kreis Coesfeld gelingt, zeigten neben der gut besuchten Digitalisierungskonferenz ebenfalls die vielfältigen Formate und Angebote der Agentur.
Das besondere Highlight der Veranstaltung war der „Markt der Möglichkeiten“. An 16 verschiedenen Ständen präsentierten Unternehmen, Kommunen und Institutionen ihre innovativen Projekte und digitalen Lösungen. Begleitet vom Landrat und dem Moderator konnten die Teilnehmenden einen gemeinsamen Rundgang nutzen, um neue Ideen zu sammeln und sich über Best Practices auszutauschen oder eigenständig neue Kontakte zu knüpfen.
„Verwaltungsdigitalisierung mit Hilfe von KI – Onboardingkonzept der Gemeindeverwaltung Rosendahl“
Im Fachforum „Verwaltungsdigitalisierung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – Onboardingkonzept der Gemeindeverwaltung Rosendahl“ widmeten sich Sebastian Wolters und Henning Illerhues der Frage, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Digitalisierung von Verwaltungen vorantreiben kann und welche Möglichkeiten bestehen, KI in Verwaltungsprozesse zu integrieren.
Das Onboardingkonzept der Gemeindeverwaltung Rosendahl präsentierte praxisnah, wie alle Mitarbeitenden durch einheitliche Standards, wie etwa Grundwissen zu KI, die Steuerung mittels Prompts, Handlungsleitlinien und interaktive Workshops, in die neue Technologie eingeführt werden können. Diese Maßnahmen werden durch eigens entwickelte CustomGPTs für die Verwaltung von Rosendahl ergänzt.
Die Gemeinde Rosendahl gibt mit ihrem Ansatz einen bedeutenden Anstoß für eine moderne, serviceorientierte Verwaltung, die durch ihre Flexibilität und flache Hierarchien eine zukunftsweisende Arbeitsweise pflegt.
Anschließend an den Markt der Möglichkeiten wurden in fünf Fachforen spezifische Themen vertieft, die von der digitalen Verwaltung bis hin zur Digitalisierung in der Bildung reichten. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit Experten ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und sich über Ansätze aus der Praxis auszutauschen.
Zum Abschluss hielt Rodja Trappe, Geschäftsführer der Zauberzeug GmbH aus Havixbeck, einen inspirierenden Vortrag zum Thema „Digitalisierung und KI“. Er erläuterte aus seiner alltäglichen Arbeit, wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt und den Alltag bereits heute beeinflusst, aber auch in den nächsten Jahren prägen wird, und legte einen Schwerpunkt auf die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten, die damit einhergehen. Sein Vortrag regte dazu an, über verschiedene Aspekte der KI nachzudenken und sensibilisierte das Publikum dafür, wie wichtig es ist, technologische Innovationen zwar verantwortungsvoll aber eben auch mutig anzugehen.
Diese Konferenz wird unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und ist eine Initiative des Kreises Coesfeld im Rahmen der Smarten.Land.Regionen.