Die rasante Digitalisierung ändert ganz unterschiedliche Lebensbereiche grundlegend – und wirkt sich dabei auch massiv auf die Kommunen und ihre tägliche Praxis aus. Beteiligte Fachleute trafen sich unlängst auf Burg Vischering in Lüdinghausen, um sich über eine gemeinsame Strategie für die Verwaltung der Zukunft auszutauschen: Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, der Kreis Coesfeld und vor allem auch das kommunale Rechenzentrum citeq aus Münster waren dabei vertreten. Zu dem Treffen, bei dem es um ganz unterschiedliche Aspekte der Digitalisierung ging, konnte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr auch mehrere Bürgermeister aus dem Kreis begrüßen.
Hier gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine gewinnbringende interkommunale Zusammenarbeit, zeigte sich Kreisdirektor Joachim L. Gilbeau überzeugt. Im Fokus stand zunächst die „Digitalisierung von Dienstleistungen“ – also der digitale Zugang der Bürgerinnen und Bürger in die Rathäuser und das Kreishaus. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Informationen auf der Homepage, sondern vielmehr um die Bereitstellung von digitalen Dienstleistungen auf einem einheitlichen Bürgerportal. Hier soll münsterlandweit das Behördeninformationssystem der regio.IT Aachen als Plattform genutzt werden, das von der citeq im Münster betrieben wird.
Neben einer Information zum aktuellen Stand der Einführung des Serviceportals ging es auch um Fragestellungen, wie sich Bürgerinnen und Bürger im Portal sicher authentifizieren können und wie eine elektronische Bezahlung abgewickelt werden kann. Die Daten der Bürgerinnen und Bürger sollen direkt und ohne Medienbruch in die Verwaltung gelangen.
Das Ziel sind schlanke bürgerfreundliche Prozesse, damit Verwaltungsdienstleistungen schnell, kostengünstig und ohne Umwege digital abgewickelt werden können. Dies erspart der Bevölkerung die oft aufwendigen Behördengänge.
Im zweiten Teil des Austausches ging es um die Digitalisierung der internen Verwaltungsabläufe. Die Vorteile digitaler Akten und mögliche Einsatzszenarien der Digitalisierung wurden aufgezeigt. Neben der reinen elektronischen Erfassung von Akten nimmt die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen hierbei einen immer größeren Stellenwert ein.
Die Abstimmung auf eine gemeinsame Vorgehensweise mit einheitlichen Standards in allen Verwaltungen ermöglicht es, voneinander zu lernen, Digitalisierungsprojekte arbeitsteilig umzusetzen und letztlich die interkommunale Zusammenarbeit weiter zu stärken, fasste Gilbeau zusammen.